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Geschenk zum 256. Geburtstag

eingetragen von Gudrun Perrey am 24.08.2009
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Das Ziel, der kleine Berg inmitten der Hahnheide, ist fast erreicht. Eine Eichenbank lädt zur Ruhepause ein, frisch aufgestellt anläßlich des heutigen Geburtstags von Caroline Rudolphi. Hier kann der Wanderer den Empfindungen nachspüren, die sie in einem ihrer frühen Gedichte eingefangen hat. Sogar die Überschrift scheint zu passen – allerdings kannte die Dichterin die Hahnheide noch gar nicht, denn das Gedicht entstand in Potsdam schon Jahre bevor Caroline Rudolphi 1783/84 in der Trittauer Heide ihr Erziehungsinstitut begründete.
 

 


Der H..berg.

Wohl mir! Wohl mir! wenn ich der Stadt entflohen,
Wie klopft die enge Brust!
Dann mögen immer Gram und Kummer drohen:
Ich athme Himmelslust.

Und wenn ich endlich, endlich dich erreiche,
Geliebter Aufenthalt,
Und ruhig unter deinen Zweigen schleiche
Du dichtbelaubter Wald,

Wenn mich von jedem Baum, von jedem Strauche
Ein froher Sänger grüßt,
Und mich verstohlen mit dem sanften Hauche
Ein schlauer Zephyr küßt;

Ein froh Gefühl durch meine Adern bebet,
Und meine Seele glüht;
Zur Harmonie sich dann die Seel' erhebet,
Und mein Gefühl zum Lied.

(In: Gedichte von Karoline Christiane Louise Rudolphi, hg. v. J.F. Reichardt. Berlin 1781. S. 58f. Strophe 2-5)

zuletzt geändert: am 24.08.2009 um 17:35

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